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Karriere in der Supply Chain

Interview mit unserem Werkstudenten über seine Bachelorarbeit zum Thema „Zero Waste Supply Chain"

Diese Woche haben wir das Vergnügen ein Interview mit Julian Tehel, einem unserer Werkstudenten zu führen, der gerade seine Bachelorarbeit zum Thema "Zero Waste Supply Chain" an der Hochschule München (HM) erfolgreich abgeschlossen hat. In dem folgenden Interview erzählt er uns von seinen Erfahrungen während der Arbeit an der Abschlussarbeit, den Erkenntnissen, die er gewonnen hat, sowie seinem Blick in die Zukunft in Bezug auf sein Studienfach und berufliche Ziele.

  1. Wie würdest du deine Bachelorarbeit in wenigen Sätzen für jemanden erklären, der mit dem Thema nicht vertraut ist?
    Die Arbeit hatte das Ziel, Potenziale und Herausforderungen für Unternehmen bei der Einführung von Zero Waste in der Supply Chain zu ermitteln und notwendige Erfolgsfaktoren zu bestimmen. Unter Zero Waste wird dabei die vollständige Abfall- und Verschwendungsvermeidung verstanden, das heißt, „alles, was keinen Wert schafft“, soll vermieden werden – sowohl in den Prozessen, als auch beim Kunden durch geeignete Produktrückführungsprozesse. Am Ende ist das Ziel dabei eine vollständig zirkuläre Supply Chain.
     
  2. Was war die wichtigste Herausforderung während der Arbeit an deiner Bachelorarbeit und wie hast du diese gemeistert?
    Für mich war die größte Herausforderung noch vor Beginn der Arbeit die Themenfindung. Ich wusste zwar ungefähr, was mich interessiert, wie ich aber ein konkretes Thema finden sollte, das auch einen geeigneten Umfang für eine Bachelorarbeit bietet, war mir nicht so klar. Was mir hier sehr geholfen hat: Möglichst viel Zeit in die Themenfindung einplanen. Zuerst hatte ich grob nach aktuellen Artikeln und Studien in meinem Interessensgebiet geschaut, um das potenzielle Thema schon einmal leicht einzugrenzen. Anschließend hatte ich mir aktuelle Paper in den Bereichen durchgelesen, und hier insbesondere in das Ausblick-Kapitel geschaut, um konkrete Themenvorschläge zu bekommen. Als nächstes hatte ich passend zu diesen Themenvorschlägen nach weiteren Artikeln und Papern gesucht und das Ganze kurz gesichtet, um zu sehen, ob denn genug Datenmaterial für eine Bachelorarbeit vorhanden ist. Hier hat es mir geholfen, bereits eine ganz grobe Gliederung anzulegen, um mir der wesentlichsten Punkte, die in der bisherigen Literatur aufgegriffen wurden, bewusst zu werden. Erst dann hab ich mich um einen betreuenden Professor gekümmert.
     
  3. Welche Schlüsselerkenntnisse hast du aus deiner Arbeit gezogen und wie könnten diese in der Praxis angewendet werden?
    Zusammenfassend geht aus den Ergebnissen der Arbeit hervor, dass Bemühungen zur Implementierung von Zero Waste notwendig sind, um dem zunehmenden legislativen Druck und auch den steigenden Kundenanforderungen zu entsprechen. Inwiefern eine vollständige Umsetzung allerdings glückt, ist von einer Vielzahl an Faktoren abhängig. Hier ist ein Zusammenspiel von politischen und unternehmerischen Entscheidungen gefragt, um die Umsetzung zu erleichtern und auch der Bevölkerung die Relevanz von Zero Waste aufzuzeigen.
    Da das Forschungsgebiet in bisherigen Studien noch recht wenig untersucht wurde, diente meine Arbeit vor allem dazu, einen Überblick in den Bereich von Zero Waste in der Supply Chain zu erhalten. Meine Arbeit sollte dabei insbesondere aufzeigen, in welchen Bereichen noch Verbesserungspotenzial besteht, damit Zero Waste in der Supply Chain auch tatsächlich umgesetzt werden kann. In diesem Zusammenhang soll sie für nachfolgende Studien als Orientierungshilfe dienen, damit sich in weiterführender Forschung eben diesen ausbaufähigen Bereichen befasst wird.
     
  4. Wie hat die Arbeit an deiner Bachelorarbeit deine Perspektive auf dein Studienfach oder deine beruflichen Ziele beeinflusst?
    Tatsächlich bin ich mir durch die Arbeit an der Bachelorarbeit noch einmal mehr bewusst geworden, wie wichtig nachhaltiges Denken und Handeln in allen Lebensbereichen ist. Vollständige Abfallvermeidung kann nur stattfinden, wenn auch der Endverbraucher sich seines Handelns bewusst wird und dieses konsequent anpasst. Um eine solche Selbstreflexion hervorzurufen, ist allerdings Transparenz von Seiten der Politik und der Unternehmen notwendig, ebenso wie die notwendige Qualifikation, geeignete Prozesse aufzusetzen. Aus diesem Grund möchte ich mich mehr in diese Richtung weiterbilden.
     
  5. Welchen Rat würdest du zukünftigen Bachelorstudenten geben, die an ihrer Abschlussarbeit arbeiten?
    Macht auf jeden Fall das, was der Professor will, auch wenn ihr anderer Meinung seid. Die Vorstellungen der Professoren unterscheiden sich ziemlich stark, was eine gute Arbeit ist und was nicht. Deshalb ist es enorm wichtig, Rücksprache mit eurem Professor zu halten, wie die Arbeit aufgebaut werden sollte und wo der Schwerpunkt liegen sollte.
    Ein weiterer Tipp: Macht das Thema von eurem Interesse und nicht vom Professor abhängig. Mir hat das Interesse am Thema stark geholfen, da ich den ganzen Lese- und Schreibprozess viel spannender fand. Die Überwindung, mich hinzusetzen und an der Bachelorarbeit zu arbeiten, war so viel niedriger.

Wir danken Julian und wünschen ihm viel Erfolg bei seinem Masterstudium!

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Julian Tehel