Abe Eshkenazi, der CEO von ASCM, wirft einen Blick auf die aktuelle Zertifizierungsumgebung und betont, dass sowohl akademische Grundlagen als auch berufliche Entwicklung gleichermaßen wichtig sind für Unternehmen und Studierende, die diese nutzen. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage von ASCM hat gezeigt, dass Unternehmen besonders Wert auf Fähigkeiten wie kritisches Denken, Zusammenarbeit und Problemlösung legen – Kompetenzen, die oft nicht im traditionellen Bildungssystem vermittelt werden. Diese Fähigkeiten sind vielmehr angeboren oder werden direkt im Arbeitsalltag bzw. durch Zertifizierungen oder andere Bildungsangebote erworben.
Auf die Frage, ob heutige Zertifizierungsprogramme sich den neuen Anforderungen anpassen, beobachtet Eshkenazi eine zunehmende Vielfalt in den Bildungsinhalten. „Früher richteten sich unsere Zertifizierungen an die Industrie, als direktes Äquivalent zu Bachelor- oder Masterstudiengängen“, erklärt er. ASCM hat sein Angebot mittlerweile erweitert, um sowohl Berufseinsteigern als auch Fachkräften in mittleren Karrierephasen gerecht zu werden. Letztere stehen oft vor beruflichen Aufstiegschancen oder suchen nach neuen beruflichen Herausforderungen.
Eshkenazi sieht zukünftig einen steigenden Bedarf an kompetenzbasierter Bildung im Supply Chain-Bereich. Er macht einen klaren Unterschied zwischen dem Besitz eines akademischen Titels und der realen Fähigkeit, eine Supply Chain in all ihren Facetten zu leiten, zu koordinieren und zu managen. Er kritisiert, dass oft erwartet wird, dass Absolventen „voll einsatzfähig“ sind, was angesichts der komplexen Herausforderungen in der Supply Chain etwas kurz gedacht ist. „Wie bereiten wir diese Personen vor? Wo können sie das notwendige Grundlagenwissen und die Erfahrung sammeln, wenn wir es ihnen nicht zur Verfügung stellen?“
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